Das Wolfratshausener Frühstück bei Edmund Stoiber ist Geschichte: Das liegt nicht daran, dass Stoibers Frau Karin besonders leckere Speisen serviert oder dass der Kaffee im Hause des Ministerpräsidenten ausgesprochen gut ist. Nein, dass liegt daran, dass Stoiber, der Kanzler werden wollte, im Jahr 2002 Angela Merkel, die Kanzlerin werden wollte, zu sich nach Hause einlud. Irgendwie schaffte es Stoiber damals, dass Merkel ihm die Kanzlerkandidatur überließ.
Nun hat Stoiber erneut jemanden zum Frühstücken eingeladen. Diesmal
geht es nicht um die Kanzlerschaft, denn sein Gast war bereits Kanzler.
Die SPD-Größe Gerhard Schröder kommt am Samstag zu Edmund Stoiber nach
Hause. Um Punkt zwölf Uhr wird Schröder erwartet.
Schröder ist an diesem Samstag sowieso im idylllischen Wolfratshausen,
weil der SPD-Ortsverein 100 Jahre alt wird. Stoiber hatte in der
Zeitung gelesen, dass Schröder zu diesem Ereignis in seine Heimatstadt
kommen werde. Als er Schröder eine Geburtstagskarte schrieb, fügte
Stoiber handschriftlich dazu: "Ich lese gerade, dass Sie nach
Wolfratshausen kommen. Vielleicht schauen Sie bei mir vorbei?"
Schröder nahm die Einladung an und bekommt nun am Samstag von Karin eine Brotzeit serviert.