Mehr Straßen nach Frauen benennen

Frauenquote für Münchner Straßennamen

Bei der Namensgebung von neuen Straßen sollen berühmte Frauen gegenüber Männern bevorzugt werden. Der Beschluss von 2004 zeigt erste Auswirkungen.
Amalienstraße, benannt nach Amalie Auguste von Bayern (Tochter von Maximilian I.) (Foto: muenchenblogger)
Amalienstraße, benannt nach Amalie Auguste von Bayern (Tochter von Maximilian I.) (Foto: muenchenblogger)

Die meisten Straßen in München sind nach Orten, Gegenständen oder Männern benannt. Nur auf wenigen Straßenschildern sind Frauennamen zu finden.

Eine Erklärung dafür ist, dass Frauen erst in den vergangenen Jahrzehnten durch Gleichstellung erfolgreich und bekannt wurden. Und hier findet sich auch gleich ein Problem in der Benennung der Straßen. Der Namensgeber muss nämlich schon verstorben sein.

Das Kommunalreferat veröffentlichte nun eine erste Statisik seit dem 2004 eingeführtem Beschluss. Dieser besagt, dass wenn eine Straße einen neuen Namen bekommt, ein Frauenname in der Regel den Vortritt hat. So wurden in den letzten Jahren 44 Straßen nach Frauen benannt, aber auch noch 39 nach Männern.

Dieser Trend der Straßenbenennenug ist aber nicht nur ein Münchner Phänomen. So bildete sich zum Beispiel 2003 im nordrhein-westfälischen Neuss die Gruppe "Starke Frauen", die es sich unter anderem zum Ziel machte, in ihrem Landkreis die Straßennamen weiblicher zu machen und damit die Dominanz der männlichen Straßen zu schwächen.

In München wird momentan noch weiterdiskutiert, ob die Meiserstraße in Katharina-von-Bora-Straße umbenannt wird. Der ehemalige evangelische Landesbischof von Bayern ist wegen antisemitischen Äußerungen zum Diskussionthema geworden und deshalb soll der Straßenname in naher Zukunft geändert werden.

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