Bekommt München die Olympischen Spiele?

Vor wenigen Wochen noch, da hätte kaum jemand mehr damit gerechnet, möglicherweise selbst Christian Ude nicht mehr: Pyeongchang galt als klarer Favorit für die Olympischen Spiele 2018. München abgeschlagen.

Der Zwist mit den Grundstücksbesitzern in Garmisch, der Streit innerhalb der Grünen und innerhalb der rot-grünen Rathaus-Koalition, die nicht gerade nahen Entfernungen zwischen den Wettkampfstätten - die Nachteile Münchens waren offensichtlich.

Doch dann drehte sich das Blatt noch einmal. Vor allem bei den letzten Präsentationen vor dem Internationalen Olympischen Komitee zeigte die Münchner Bewerbergesellschaft Format. Steif und bürokratisch, hätten die Südkoreaner gewirkt, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Locker und lustig dagegen Kati Witt und Christian Ude. Das kam gut an beim IOC. "Die freundlichen Spiele" - das Motto der Münchner Olympiabewerbung klang nicht mehr übertrieben.

Zudem hatte sich im Mai bekanntlich die Garmisch-Partenkirchener Bevölkerung für Olympia ausgesprochen. Durch Kompromisse mit den Grundstückseigner gelang es, die Wogen einigermaßen zu glätten.

In den Punkten Umwelt und Finanzierung liegt München sowieso vor dem südkoreanischen Konkurrenten (auch Annecy ist noch im Rennen, der französischen Stadt werden jedoch kaum Siegchancen zugestanden). Nur die Entfernungen zwischen den Wettkampfstätten konnte die Münchner Bewerbungsgesellschaft nicht wegzaubern.

Das Ergebnis der IOC-Wahl, die wohl recht knapp ausfallen wird, wird am Mittwoch um 17:11 Uhr bekanntgegeben - so die Planung des IOC. Bereits um 8:45 Uhr in der Früh präsentiert sich München ein letztes Mal vor den Wahlberechtigten. Danach folgen die Auftritte von Pyeongchang und Annecy. Um 15:35 Uhr beginnt dann der erste Wahlgang.

Wer die Vergabe der Spiele verfolgen will: Der BR überträgt den ganzen Tag live. Auf dem Marienplatz gibt es Public Viewing - und anschließend eine Sieges- oder Trostfeier.