Sperrstunde: Vorschlag der CSU

Endet die Party bald um 3 Uhr?

Die CSU will die Sperrstunde in Bayern wieder einführen. Demnach wäre für alle Nachtschwärmer um 3 Uhr Feierabend.
Um 3 Uhr geht die Party erst richtig los: zumindest im Pimpernel (Foto: muenchenblogger)
Um 3 Uhr geht die Party erst richtig los: zumindest im Pimpernel (Foto: muenchenblogger)

Die CSU überrascht des öfteren mit lebensfernen Vorschlägen - so auch jetzt wieder. Denn sie will die Sperrstunde wieder einführen. Bayerns Kneipen und Clubs müssten demnach bereits um 3 Uhr schließen.

Sozial-Staatssekretär Markus Sackmann machte sich dafür im Münchner Merkur stark. Der Grund: In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Verbrechen unter Alkoholeinfluss extrem angestiegen.

Ob die CSU mit diesem Vorschlag durchkommt, ist mehr als fraglich.

Kommentare

Elke am Fr., 22.10.2010 - 13:55

Das Rauchverbot war irgendwie der Vorreiter, aber noch hinzunehmen, da diesem wenigstens ein Volksentscheid vorausging. Auch wenn ich immer noch dafür bin, dass mind. 50 % der Bevölkerung zur Wahl gehen sollte, damit ein solcher gültig ist.
Aber es mehren sich die Dinge, die über den Köpfen der Bürger entschieden werden, und das kann nicht sein. Man kann den Wirten nicht einerseits vorschreiben, welche Gäste in ihre Läden dürfen (Nichtraucher und Raucher, die draußen rauchen) und dann noch vorschreiben, wie lange sie diese offenhalten dürfen. Ein Wirt lebt mit seinem Laden von der Szene- und wenn diese erst um Mitternacht feiert, ist das eben so. Da hat sich aber ein Herr Sackmann rauszuhalten. Soll er aufs Land ziehen, irgendwo in einen Wald, wenn ihn das stört. Verbrechen unter Alk? Vorwand.
Wählt sie ab, geht in Gottes Namen wenigstens dann zur Wahl!

mike am Sa., 23.10.2010 - 10:53

Und wieder einmal sollen Alle für das Fehlverhalten ein paar Weniger büßen?

Sicher gibt es Probleme in der Partyszene, auch mir ist aufgefallen, dass es in Diskos und Bars immer ruppiger zugeht. Fünf Rangeleien letztens im Harry Klein, das hab ich in fünf Jahren Ultraschall nicht miterleben müssen. Doch warum sollen 99% der friedfertigen Partygänger für das Fehlverhalten ein paar weniger büßen müssen? Mit der Sperrzeitverkürzung, die die Besitzer von Diskos und Clubs hart treffen würde, sind die Probleme auch nicht in Griff zu bekommen. Dann wird halt anderswo privat weitergesoffen. Man sollte sich eher die Frage stellen, warum manche junge Leute zu Alkoholismus und Gewalt tendieren. Woher kommt dieser Frust, diese Aggression? Ein weiterer Schritt richtung Verbotsstaat setzt sicher nicht an der Wurzel des Übels an...

Vielleicht hilft ja ne kleine nette sachliche Mail unter: www.markus-sackmann.de

Thorsten am Sa., 23.10.2010 - 12:29

Das hat dann nur zur Folge dass halt früher mit dem Trinken begonnen wird. Wirklich tolle Idee, liebe CSU...

ja genau der am Sa., 23.10.2010 - 12:36

Wieder mal wird das Problem nicht an der Wurzel behandelt. Woher kommt der Missbrauch? Warum? Wie lange schon? Wer ist genau betroffen? => Was kann man tun?
Mit solchen populistischen Aussagen "wir wollen die Sperrstunde" kann man die Wählerschaft im gehobenerem Alter ansprechen, sicherlich nicht die jungen. Absicht?

Sappalot am So., 24.10.2010 - 00:17

Ich schäme mich mittlerweile in einem von der CSU regierten Bayern zu leben - unter der Führung eines Schwachmaten Seehofer. Da hilft tatsächlich nur: zur Wahl gehen und abwählen!

Matthias am So., 24.10.2010 - 13:25

Die "Verbrechen" fanden unter Alkoholeinfluss statt, nicht unter zu-lange-wach.
Konsequenterweise müsste er Alkohol verbieten.

Michi am Mi., 13.07.2011 - 16:12

Dann entwickelt sich das wie an manchen Plätzen in Frankfurt,Köln und Hamburg jetzt schon, die Menschen treffen sich auf öffentlichen Plätzen, zum Saufen, Gröhlen und Wildpinkeln, und die Anwohner werden mit dem Dreck und dem Lärm alleinegelassen. In den Diskos, mit Sicherheitspersonal und ohne die Beeinträchtigung Unbeteiligter ist mir das viel lieber.