Bierpreis auf dem Oktoberfest

Das ist die Höhe!

Endlich ist die Preistreiberei vorbei - das Oktoberfest endet. Über kaum etwas granteln die München so sehr wie über den Bierpreis auf der Wiesn. Zu recht. Oder?
(Archivfoto: muenchenblogger)
(Archivfoto: muenchenblogger)

Endlich, das Fest der Preistreiberei geht zu Ende. 9,40 Euro kostete 2012 die Maß in diesem Jahr im Hackerzelt. Im Schottenhamel ist sie gar noch teurer: Der Wiesnwirt versucht hier, mit einem Preis von 9,50 Euro seinen Status als Großkopferter zu sichern.

Auf die stete Erhöhung des Bierpreises auf der Wiesn ist mindestens genauso Verlass wie darauf, dass Boris Becker am ersten Wiesntag eine Maß im Bierzelt trinkt und Christian Ude zwei Schläge zum Anzapfen braucht. Der Münchner grantelt über vieles: Wenn die S-Bahn mal drei Minuten Verspätung hat oder wenn das Wetter nach zwei Wochen Sonnenschein mal einen Tag schlecht ist. Doch über die Preispolitik auf der Wiesn grantelt er zu recht! Oder?

Im Jahr 1961 hat die Maß 1,60 D-Mark gekostet. Und nun? Im kommenden Jahr wird das Bier auf der Wiesn mit Sicherheit die nächste Grenze überschreiten: zehn Euro. Zweistellig.

Was da hilft? Sparen, wo es auf der Wiesn am leichtesten möglich ist - am Trinkgeld? Auch keine Lösung: Wenn man sich jeden Cent von der Bedienung rausgeben lässt, schaut sie so furchteinflößend, dass sie mit ihrem Blick sogar Markus Söder zum Schweigen bringen würde. Und wenn sie dann die zweite Maß bringt, ist da garantiert nicht mehr als ein Noargerl drin. Da lachen sie dann alle - sogar die Besucher aus Papua-Neuguinea und Preußen. Und hinten in seinem Kammerl kriegt sich der Wiesnwirt wahrscheinlich gar nicht mehr ein.

Endlich ist dies nun vorbei! Diese finanzielle Demütigung! Diese Heuschrecken-Gastronomie! Endlich abends nicht mehr ab ins hemmungslose Bierzelt, sondern wieder in einen gesitteten Münchner Club. Um im Atomic Café und Co. ein 0,33-Liter-Bier für 3,50 Euro zu trinken. 3,50 Euro für 0,33 Liter. Das macht einen Maßpreis von 10,50 Euro. Hoffentlich ist bald wieder Wiesn, da ist das Bier wenigstens noch billig.

Kommentare

Quizzy am So., 07.10.2012 - 12:54

Ein sehr guter Artikel, dem ich nur beipflichten kann!

Im Sommer hab ich in der Innenstadt (bei H'ugos) das teuerste Weißbier meines Lebens getrunken ... dagegen war sogar das Hofbräuhaus in Las Vegas noch günstig!

Blabla am So., 07.10.2012 - 13:10

Den bierpreis von der wiesn mit dem Preis im Atomic Cafe zu vergleichen ja auch schon lustig :) Gerade weil das Bier im Atomic Cafe teurer ist als in den meisten anderen Clubs.

s. am So., 07.10.2012 - 14:44

Bier im Atomic Cafe teurer als in anderen Clubs??? Ich kann dir aus dem Stehgreif zig Clubs aufzählen in denen das Bier mindestens genauso viel kostet wie im Atomic Cafe.... (im Paradiso zb. kostet das 0.33 bier 4,50eur)

Über die Bierpreise auf der Wiesn braucht sich kein Mensch beschweren. Der Preis geht im Münchner Vergleich nämlich völlig in Ordnung! Und jeder Mensch der nüchtern und rational darüber nachdenkt und sich nicht jedes Jahr wieder aufs neue von den Horrorbierpreis Meldungen in den Zeitungen beeinflussen lässt beschwert sich m.E. auch nicht drüber....

b.s. am So., 07.10.2012 - 16:00

Mei, den Preis find ich jetzt nicht so das Problem. Grantig wurden wir erst, als wir gesehen haben, wie das Bier eingeschenkt war. Wenn die Mass, wie gestern, grundsätzlich zu 40% aus Schaum besteht, ist das schon ziemlich frech. Wir haben uns nicht getraut zu reklamieren, aber den Tischnachbarn aus Österreich ist bei der 3.Mass, die fast zur Hälfte nur aus Schaum bestand, der Kragen geplatzt...natürlich ohne Erfolg. Sollen sie halt gehen, wenn's ihnen nicht passt, war die lapidare Antwort.

Kleiderspende … am Di., 09.10.2012 - 14:57

Ich kann mich Quizzy nur anschließen ein sehr guter Artikel.
Es war auch wieder einmahl so das ich von den Bedienungen aufgefordert wurde mein selbst mitgebrachtes Essen einzupacken und das im Garten. Diesmahl habe ich mir das nicht gefallen lassen und habe das Fremden Verkersamt eingeschalten und nach 15 min. war es aufeinmahl kein Problem mehr meine eigenen Sachen zu verzehren. Ich aknn nur alle bitten die daß selbe Problem haben sich das nicht gefallen zu lassen und es auch zu melden.

Sven am Di., 09.10.2012 - 22:50

also die VergleichsRechnung stimmt auch nicht ganz. Denn das auf der Wiesn tatsächlich pro Maß 1 l Bier erhält ist ja mein Wunsch als Wirklichkeit.(Diese Schankpraxis bestätigte ja auch mein Vorkommentator B.S)

Die restliche Gastronomie arbeitet da ja in der Regel korrekter. Setzt man also einen Praxiswert von 0,666 l Bier pro Maß an, kommt man selbst im Atomic immer noch auf günstigere 7,- "Maßpreis"

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