Münchner Polizeipräsident wettert gegen Killerspiele

"Wir sind nicht die Ausputzer der Nation, während die anderen daran verdienen." Münchens Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer hat sich im Münchner Presseclub am Donnerstag in die Killerspiel-Debatte eingeklinkt und fordert ein weitgehendes Handelsverbot gewaltverherrlichender Computerspiele.

Schmidbauer sieht einen direkten Zusammenhang zwischen den umstrittenen Computerspielen und dem Anstieg der Gewalttätigkeit unter Jugendlichen, den die Münchner Polizei in den letzten Jahren registriert hat:
Die Zahl der Kinder, die anderen Kindern Gewalt antun, habe sich im Vergleich zu 1996 verdreifacht. Bei den Jugendlichen stieg die Zahl der Gewaltdelikte um 34 Prozent. "Die Hemmschwelle ist spürbar gesunken, ein Trend zu mehr Aggression und Brutalität ist festzustellen." Und immer häufiger werde Gewalt "als Spaßfaktor"gesehen: In 14 Fällen filmten Jugendliche die Übergriffe auf Gleichaltrige mit der Handy-Kamera, Happy Slapping wird das genannt. Der "vermeintliche Spaßfaktor Gewalt hat den Sprung aus der virtuellen Welt in unsere Gegenwart längst geschafft", so Schmidbauer.

Quelle: SZ

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