Münchner Popstories (2): Oasis

Schläge im Hotel Bayerischer Hof

Große Rockstars verschlägt es früher oder später immer nach München - und manche haben sogar besonders Eindruck hinterlassen. Die besten Rockgeschichten der Stadt. Heute: Oasis schlägern sich im Bayerischen Hof.

Googlet man nach den Begriffen Oasis Bayerischer Hof, kommen Treffer wie "the Bayerischer Hof Hotel is an oasis of comfort and pleasure in the heart of the city." Aber auch jede Menge Treffer, die sich auf die berühmteste Britpopband der Welt beziehen: die Gruppe Oasis der Brüder Liam und Noel Gallagher, die sich vor fast genau zwei Jahren leider aufgelöst hat.

Denn die Musiker randalieren im Dezember 2002 - am Abend vor einem Auftritt in München - im Nightclub des Bayerischen Hofes, wo sie nächtigen. Die Band betrinkt sich, auch Drogen seien im Spiel gewesen, heißt es. Plötzlich haben Liam, Noel und Begleiter angefangen zu grölen und andere Gäste anzupöbeln - bis die Situation schließlich eskaliert.

Eine Schlägerei mit einer Gruppe von Männern beginnt, die sich ins Hotelfoyer verlagert, wo wertvolle Vitrinen kaputt gehen. Liam Gallagher verliert die Schneidezähne - und kann deswegen nicht mehr singen, die Tour wird abgesagt. Ein Mann schlägt einen Bodyguard der Band sogar mit einem Messingständer bewusstlos.

Als die Polizei eintrifft, ist die Gruppe Männer verschwunden. Die Musiker werden mitgenommen und verbringen eine Nacht im Gefängnis. Erst nach Zahlung einer Kaution von 250.000 Euro werden sie wieder entlassen.

Erst hieß es: Die Schläger seien Italiener gewesen, weswegen Oasis sich fortan weigerten, in Italien zu spielen. Doch bei den Randalieren handelte es sich nicht um Italiener, sondern um Männer aus dem Münchner Umland. Sie mussten sich wegen schwerer Körperverletzung verantworten. Liam Gallaghers Verfahren wurde gegen eine Geldauflage eingestellt: Er musste 50.000 Euro zahlen sowie 5000 Euro Schmerzensgeld an einen Polizisten, den er getreten hat.

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