Mayer Hawthorne im Crux

"Munich, you want to go Motown tonight?"

Gestern brachte Mayer Hawthorne Motown-Stimmung ins Crux und ließ einen das schlechte Wetter für einige Zeit vergessen.

Mayer Hawthorne stammt aus Michigan und lebt heute in Kalifornien. Der HipHop-Produzent, Allround-Musiker und DJ hat sich schon längst einen Namen unter Musikfreunden gemacht. Erst letztes Jahr spielte er ein großartiges Konzert in der "Ersten Liga". Das gestrige Konzert wurde von der Registratur präsentiert und schaffte es, auch das "Crux" zu füllen.

Nach einem kurzen Intro der DJs betritt die Band die Bühne, Hawthorne natürlich mit Hornbrille und violettem Samt-Sakko. Das Konzert startet er mit einer gelungen Version von "Your Easy Lovin'", dass er unter anderem auch in Jimmy Kimmels Talkshow spielte. Schon mit seinem ersten Song zeigt er seine Entertainer-Talente, die sofort das Publikum auf seine Seite ziehen. Als die Band kurz darauf eine schnelle Version von "Maybe So, Maybe No" anspielt wird schon kräftig mitgetanzt und mitgesungen.

Gegen Ende hin wird die ohnehin schon gute Stimmung noch besser. Mit Songtexten, die die Sonne am Himmel besingen und mit Kommentaren wie "Do you feel the love" schafft es Hawthorne, einen das schlechte Wetter draußen vollkommen vergessen zu lassen. Im Crux bekommt man nichts von dem Regen mit, den man die letzten Wochen schon in München hat.

"Green Eyed Love" und "Just Ain't Gonna Work Out" beschließen das ursprüngliche Set der Band. Doch es ist klar, dass Mayer Hawthorne & The County nicht ohne eine Zugabe die Bühne verlassen werden. Mit "The Ills" wird nochmal das ganze Talent des Amerikaners deutlich und die Menge ist begeistert wie nie zuvor. Man bekommt sogar den Eindruck, dass jeder der Gäste den Songtext auswendig kennt und mitsingt.

Als zweite Zugabe stimmt Hawthorne kurz "Mana Mana" an, bevor er in eine Cover-Version der Isley Brothers übergeht.

Das Konzert ist rundum ein Erfolg, sowohl für die Band als auch für die Zuschauer. Schade nur, dass nach knapp einer Stunde schon Schluss ist. Trotzdem hat es Hawthorne geschafft, den Soul in der Tradition von Motown und Northern Soul wieder aufzuerleben. München freut sich auf jeden Fall schon darauf, die Band hoffentlich bald wieder in der Stadt zu haben.

Kommentare

Mike am Do., 20.05.2010 - 18:27

Lieber Autor,

Es ist ja immer schön, eine aktuelle Kritik zu einem Konzert lesen zu können, das nicht in der Olympiahalle stattgefunden hat. Insofern hat es mich also gefreut, den Beitrag hier zu finden. Ich frage mich aber, wie man den ersten Teil dieses grandiosen Konzertabends einfach völlig ignorieren kann - bzw. warum man ihn mit der Bemerkung "Nach einem kurzen Intro der DJs" abtut. Das war immerhin ein Konzert für sich, mit einem energiegeladenen Jungspund am Mikrofon und dem äußerst namhaften Rhettmatic an den Plattenspielern, einfach so, als Überraschung.

Langer Rede kurzer Sinn: Einfach auf den ganzen Abend schauen, dann muss man auch nicht schade finden, "dass nach knapp einer Stunde schon Schluss ist" - stimmt nämlich gar nicht.

Schöne Grüße,

Mike