Kritik: Die Goldenen Zitronen im Strom

Von Investoren und Psychos

Intensiv, intelektuell und ausgelassen: Die Goldenen Zitronen geben im Strom ein Konzert, das mal politisch, mal punkig und mal ganz anders ist.

Es gab eine Zeit, da waren die Hamburger Punkmusiker von den Goldenen Zitronen unserer Stadt nicht ganz so wohlgesonnen. In "Munich" machten sie sich über Uschi Glas, das Oktoberfest und die Lethargie der Münchner lustig. Mittlerweile haben sich die Goldies jedoch mit der bayerischen Hauptstadt angefreundet. Sänger Schorsch Kamerun verbringt hier viel Zeit, um an den Kammerspielen zu arbeiten. Und auch beim Konzert im Strom am Dienstagabend ging es äußerst freundlich zu, nur die hinteren Reihen wurden einmal aufgefordert, doch bitteschön mehr zu tanzen.

Die Goldenen Zitronen haben ein neues Album herausgebracht, das "Who's bad?" heißt und noch ein wenig elektronischer ist, als die Songs, die die einstigen Punkrocker in den vergangenen Jahren geschrieben haben. Und noch ein wenig künstlerischer. Die gesellschaftskritischen Lieder wie "Der Investor" und "Scheinwerfer und Lautsprecher" kommen im Strom jedoch genauso gut an wie Goldies-Punk-Klassiker wie "Psycho" und "Totschlag".

Eineinhalb Stunden lang sorgen die Goldenen Zitronen für eine Party voller Intenstität und Intellekt. Es muss ja nicht nur Punk sein - ihr bekanntestes Lied "Für immer Punk" steht deswegen auch gar nicht auf der Setlist.

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