München vs. Berlin (1): Markt

Was hat München, was Berlin nicht hat - und umgekehrt? Muenchenblogger hat nachgeschaut. In einer losen Reihe wollen wir nach Hamburg nun München und Berlin vergleichen.

Schrobenhausener Spargel, Äpfel frisch vom Biobauern, typisch bayerische Schmankerl: Feinste Lebensmittel zu überteuerten Preisen, das ist der Münchner Viktualienmarkt. Tausende Touristen pilgern jedes Jahr zu dem kleinen Platz direkt im Stadtzentrum, tausende Einheimische schwören auf die Qualität der Produkte und den Plausch mit den Verkäufern.

Der Viktualienmarkt ist Münchens bekanntester Markt. In Berlin ist dies wohl der Wochenmarkt am Mayerbachufer in Kreuzberg. Und der ist völlig anders als die bayerische Variante.

Markt Kreuzberg

Hier gibt es Obst, Plastikbesteck, Gewürze, dazwischen werden Döner verkauft. Für den Preis, für den man am Viktualienmarkt drei Auberginen bekommt, kriegt man am Mayerbachufer so viele, dass man sie gar nicht mehr tragen kann. Dafür muss man jedoch aufpassen, dass in der Enge nicht der Ellebogen einer emsigen Hausfrau in seinem Gesicht landet.

Tradition vs. Transaktion, Bayerische Gemütlichkeit vs. Geschäftigkeit: Der Münchner Viktualienmarkt mag einzigartiger sein, praktischer ist die Berliner Marktkultur.

Kommentare

Andy Brandmaier am Sa., 17.11.2007 - 17:26

das "Mayerbachufer" würde man vielleicht in Obermenzing oder Allach vermuten. In Berlin gibt es jedenfalls nur ein Maybachufer...

fu am Mo., 19.11.2007 - 17:51

och neeee, geht schon wieder das münchnerische "sich selbst-so-snobig und provinziell"-finden-geheule weiter, ist ja völlig klar zu welchen wertungen man immer kommt, alte scheiße. hättet ihr ja auch in freiman über den samstäglichen flohmarkt laufen können und zum vergleich über den boxi-flohmarkt in friedrichshain, hier multikultur ohne ende (zugegeben aber nicht sonderlich charmant) und dort das typische prenzlberg-friedrichshain künstler-studenten-gut-aussehen-aber-alle-gleic-sein-szenario (zeitmagazin: "bionade-biedermeier").
naja, nix für ungut, aber das berlin-abfeiern nervt ja wohl mal so dermaßen. kreuzberg ist cool, die stadt ist billiger, lebendiger (und vor allem größer!), klaro, trotzdem wohnen die studentensüddeutschnachberlinzieher fast alle nicht in 36 sondern in 61 bei den bürgern, wenn nicht gleich in mitte (snobsnobsnob) oder prenzlauer berg. da finde ich es auch richtig klasse, trotzdem ist das ostberlin, kein einziger migrant weit und breit und nur die gleichen menschen, die kneipen sind halt glockenbachviertel in zehn mal größer, straßen voller akademikermamas und seitenscheitler, naja, wers braucht. außerhalb der szeneviertel ist berlin übrigens eine typisch ostdeutsche stadt: deprimierend und in einem maße voller prolls und vor allem nazis, die einen fertig macht. warum lauft ihr eigentlich nie mit offenen augen durchs westend oder haidhausen und schreibt darüber so als wärd ihr in kreuzberg oder friedrichain?

Günter am Mo., 19.11.2007 - 21:15

Als Münchner, der zurzeit aus beruflichen Gründen wochentags in Berlin ist, kann ich nur sagen, dass es für mich mit zu den schönsten Dingen am Samstagmorgen gehört, nach fünf Tagen der Trennung endlich wieder auf „meinem“ Viktualienmarkt und bei „meinem“ Dallmayr einzukaufen. Wie man da einen Berliner Ramschmarkt vorziehen kann, ist für mich beim besten Willen nicht nachvollziehbar.

Gunnar Mende am Di., 20.11.2007 - 16:07

Naja, das stimmt so nicht ganz. Der wohl bekannteste Wochenmarkt in Berlin ist der Winterfeldmarkt auf dem Winterfeldplatz im nördlichen Schöneberg. Er findet jeden Mittwoch und Samstag statt und ist sehr wohl traditionsreich.

Der kreuzberger Markt ist vielmehr ein rein türksicher Markt.

Des weiteren sind die Märkte am Käthe-Kollwitz-Platz in Prenzlauer Berg und der charlottenburger Markt noch sehr schön.

In München fehlen mir die grossen Kunst und Antiquitäten Märkte, wie z.B. an der Strasse des 17.Juni in Berlin.

MichiZ am Sa., 24.11.2007 - 20:20

Das gute alte clash-Magazin hat das Thema auch mal ganz wunderbar aufgeschrieben - unter dem Hefttitel "Warum bei uns Berliner Krapfen heißen..." (Beantwortet wurde die Frage im Heft aber wohl nicht...

http://www.clash-magazin.de/magazin/a22.pdf

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