Kammerspiele München

Lilienthal zettelt die Revolution an

Er verteilt kleine Wohnbehausungen in der ganzen Stadt und lässt "Mein Kampf" inszenieren: Die Intendanz von Matthias Lilienthal an den Kammerspielen beginnt endlich - und verspricht, den Münchner Kulturbetrieb umzukrempeln.

Die Münchner Kammerspiele haben einen neuen Intendanten - und alles wird anders. "Liebes Publikum, wir arbeiten an der neuen Website", heißt es, wenn man sich in diesen Tagen online über die neue Spielzeit informieren will.

Doch auch ein Blick ins Programmheft zeigt, dass sich unter Matthias Lilienthal so einiges verändern wird.

Los geht die Spielzeit mit dem Projekt "Shabbyshabby Apartments". In der ganzen Stadt werden provisorische Wohnbehausungen aufgestellt, in die sich Münchner einmieten können. Eine Reaktion auf den Münchner Wohnungsirrsinn. Zudem gibt es im Rahmen von "Shabbyshabby Appartments" in den kommenden Tagen Diskussionen und Stadtführungen. Klingt extrem vielversprechend!

Auch das Stück "Ode to Joy" der palästinensischen Performerin Manal Khader verspricht ungewöhnlich zu werden. Auch hier gibt es einen lokalen Verweis: Bezug genommen wird in dem Werk auf die Geschehnisse des Olympia-Attentats 1972. Zu sehen ab 10. Oktober.

Ab 11. Oktober inszeniert schließlich das Künstlerkollektiv Rimini Protokoll eine Aufführung, die für Aufregung sorgen dürfte: "Adolf Hitler: Mein Kampf, Band 1 & 2".

Dass das erste Stück auf der Bühne, ab 9. Oktober Shakespeares "Kaufmann von Venedig" ist, ist vielleicht ein Kompromiss von Lilienthal: Damit sich das Münchner Publikum an seinen revolutionären Stil erst einmal gewöhnen kann.

Mehr Infos hier.

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