Jeder muss sterben, aber ich als Erster
Der zehnjährige krebskranke Oskar wird in kürzester Zeit sterben, und weder die Ärzte noch seine Eltern haben den Mut, es ihm zu sagen. Er selbst hat aber an der Tür gelauscht und weiß Bescheid. Jetzt wartet er im Flur auf seine Eltern, die die Klinik in Panik verlassen haben.
Die energische und nach außen hin harte Pizzabäckerin Rosa stößt mit Oskar zusammen, beschimpft ihn mit sehr vulgären Worten, dabei verrät sie ihm, dass sie diesen Wortschatz aus ihrer Zeit als Catcherin hat. Oskar ist fasziniert von ihrer sportlichen Art, die sie von den anderen fürsorglichen Frauen, die ihn umgeben, unterscheidet. Sein Arzt mach einen Deal mit der Dame: das Krankenhaus kauft ihre Pizzen, sie kümmert sich um Oskar. Rose, bei der allein das Wort „Krebs“ Horrorvisionen auslöst, lässt sich auf Oskar ein.
Sie erzählt ihm von ihren früheren Kämpfen gegen Damen wie „Plumpudding“ und bringt ihn dadurch zum Lachen. Sie schlägt ihm vor, jeden Tag als zehn Jahre zu rechnen und so erlebt Oskar die Pubertät, die erste Liebe, die „Hochzeit“ mit seiner kranken Freundin, Ehekrise, Betrug, Versöhnung, Trennung und am Schluss die Gelassenheit des Alters.
Oskars Briefe an den lieben Gott, die von Rose mit einem Luftballon in den Himmel geschickt werden, erlauben ihm, sich seinen Kummer von der Seele zu schreiben.
Es ist ein sehr trauriger, aber auch sehr humorvoller Film und die Musik von Michel Legrand geht unter die Haut.
Oskar kann nach einem "erfüllten" Leben in Ruhe sterben, die vom Leben verhärtete Rose hat ihre gefühlvolle Seite wiederentdeckt - für beide war diese kurze Zeit ein großer Gewinn.
Oskar und die Dame in Rosa
Frankreich 2009, Regie: Eric-Emmanuel Schmitt
Darsteller: Amir, Michèle Laroque, Max von Sydow
Prädikat: besonders wertvoll