Caveman's wunderbare Welt
Handabdrücke, menschliche Fußspuren und über 400 Wandmalereien: Die ältesten Zeugnisse der Menschheit wurden 1994 im Ardèche-Tal in Frankreich vom Höhlenforscher Chauvet und seinen Kollegen entdeckt.
Die Besichtigung der Chauvet-Höhle ist nur ganz wenigen Menschen vorbehalten, damit die 35.000 Jahre alten Malereien nicht beschädigt werden, und der Filmemacher Werner Herzog gehörte zu den Auserwählten.
Der Zuschauer nähert sich mit der 3D-Brille den Felswänden am Ufer der Ardèche und "betritt" mit den Wissenschaftlern und dem Filmteam die 400 Meter lange, weit verzweigte Höhle. Zuerst sieht er Stalagmiten, Tierknochen und Bärenschädel, dann entdeckt er die wunderbaren Holzkohlezeichnungen: Pferde, Mammuts, Hirsche, Höhlenbären, Hyänen, Löwen, Panther und Nashörner. Es herrscht ein friedliches Miteinander, manche Tiere sind in Bewegung, oft sieht man Paare oder eine kleine Herde. Die einzige menschliche Gestalt ist eine Fruchtbarkeitsgöttin mit einem Bisonkopf.
Werner Herzog zeigt nicht nur die ursprüngliche Landschaft der Ardèche und das Innere der Chauvet-Höhle, er lässt immer wieder Forscher und Wissenschaftler zu Wort kommen, die uns z. B. erklären, dass die steinzeitlichen Menschen wohl nicht die gleichen Unterscheidungskriterien hatten wie wir, denn für sie war das Tier dem Menschen sehr viel ähnlicher, ein Baum konnte sprechen, und die wichtigsten Erinnerungen und Informationen wurden durch Bilder und nicht durch Sprache weitergegeben.
Alle Besucher der Höhle gaben zu, dass die Malereien eine sehr starke Wirkung auf sie ausübten und manche fühlten sich wie beobachtet von den Augen der Steinzeitmenschen und der dargestellten Tiere. In dieser Höhle wird der homo sapiens zum homo spiritualis.
Dok USA/F 2010, Regie: Werner Herzog
Musik: Stefan Winter
Kommentare
Herzog'sches Ende?
Herzog'sches Ende? Wahrscheinlich springt der Geist Kinskis plötzlich aus der Ecke und bekommt einen Wutanfall ob der Störung. ;-)
Im Ernst: Sicher sehenswert!
Danke für den FIlmtip, eine
Danke für den FIlmtip, eine Freundin hat mir heute auch schon von dem Film erzählt. Bin gespannt was Werner Herzog da auf die Leinwand gebracht hat.
Nachdem ich den Film bereits im vergangenen Februar auf der Berlinale sehen konnte, kann ich nur den Tipp geben: Unbedingt ansehen! Ein toller Film - und mit einem typisch Herzog'schen Ende. Auch wer 3D im Kino skeptisch gegenüber steht - in dieser Dokumentation ist die Technik wirklich sinnvoll und sehenswert eingesetzt.