Grimme Online Award für Memory Loops

Preiswürdiges Gedenken

Mit dem Projekt Memory Loops von Michaela Melián gedenkt München der Opfer des Nationalsozialismus virtuell. Nun ist es mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet worden.

Ende 2010 ging das Projekt online, nun hat es den Grimme Online Award gewonnen - und das völlig zu Recht. Mit dem Projekt Memory Loops von Michaela Melián gedenkt München der Opfer des Nationalsozialismus virtuell.

Fast 500 Tonspuren - 300 deutsche und 175 englische - kann man auf dem Stadtplan des Gedenkens anklicken. Zu hören sind Originalzitate von Opfern und Zeugen der NS-Zeit, die von Schauspielern nachgesprochen wurden - Lebensgeschichten, die durch Memory Loops mit Orten in der Stadt in Verbindung gebracht werden. Hier geht es zu dem Audiokunstwerk.

In der Begründung der Jury heißt es:

"Geschichte ist ein Mosaik aus vielen Erinnerungsstücken über große und kleine Ereignisse. 'Memory Loops'“ gelingt es eindrucksvoll, eine große Fülle an Opfer- und Tätergeschichten darzustellen, die sich in München in der Zeit des Nationalsozialismus ereignet haben."

Das Kunstwerk stammt von Micaele Melián, die 2008 den Wettbewerb der Stadt München "Opfer des Nationalsozialismus - Neue Formen der Erinnerung" gewonnen hatte. Melián lehrt als Professorin für zeitbezogene Medien an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Außerdem ist Melián Mitglied der Band F.S.K und mit Thomas Meinecke verheiratet.

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