Georg Baselitz - Ausstellung in Dachau

Auf den Kopf gestellt

Im Schloss Dachau ist eine ungewöhnlich große Ausstellung zu sehen: "Mit Richard unterwegs" von Georg Baselitz.

Die wohl umfangreichste Ausstellung mit Werken des weltumspannend einflussreichen Künstlers Georg Baselitz ist jetzt im Schloss Dachau eröffnet werden. Über 200 Druckgrafiken aller Techniken, Formate und Themen, „nicht ausgesucht, sondern alles, was da war“ (G.B.). Das Frankfurter Städel habe wegen einer Folgeausstellung schon angefragt, wie die rührige örtliche Volksbank, Landkreis und Stadt und auch die Schlösserverwaltung das geschafft hätten, die dann auch bei der großartig angelegten Vernissage zu Ehren des Künstlers und der Bankkunden zu Wort kamen.

Minister Söder, als bewusster Ahnherr aller Karl Theodore und Ludwigs, erscheint zwar nicht im hervorragenden Katalog, ließ bei der Eröffnung am Mittwoch den breiten Fettnapf nicht aus, die Auf-den-Kopf-stell-Malmethode des Künstlers habe Parallelen zur Politik, was dann sogleich von einer klugen Kulturkennerin zurecht gerückt wurde. OB Hartmann, von Söder mit Slapstick-Beifall bedacht, tat sich angesichts der jetzigen Erinnerungsarbeit zwar inzwischen leicht mit solchen Malereiveranstaltungen, die in Dachau früher nur Alibi für die historische KZ-Vergangenheit waren, die reklamierten Malerfürsten der Dachauer Schule rumorten dann aber doch hörbar in ihren Gräbern.

Die Ausstellung dürfte ein Muss auch für jeden aus dem nahen München sein: beeindruckende Werke in mächtiger Umgebung, ein sentimentales Unterwegs ohne Anspruch auf Ankommen, das der Wahrheit verpflichtet sein soll. Alles vom Künstler hochsympathisch lakonisch kommentiert: Man solle die Werke betrachten, nicht ernst nehmen.

Geöffnet im Schloss Dachau bis 15. August, täglich außer montags.

Kommentare

finn1 am Mo., 06.06.2016 - 22:43

Na da schau an. Sieht ja richtig fesch aus. Der Bursch. Erinnert mich an jemanden. Der immer fleißig lernt.

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