Filmfest: "Die Einsamkeit der Primzahlen"

Die Zweisamkeit der Einsamkeit

Eines der Highlights auf dem Filmfest: "Die Einsamkeit der Primzahlen" ist ein einfühlsames Filmporträt über Alice und Mattia, die die Verletzungen ihrer Kindheit immer mit sich tragen und nicht abschütteln können.

Alice und Mattia sind zwei füreinander bestimmte Wesen, die sich immer wieder begegnen, aber lange Zeit ihre Liebe nicht gestehen. Sie fühlen sich von Jugend an zueinander hingezogen, wohl auch, weil sie beide die Verletzungen ihrer Kindheit immer mit sich tragen und nicht abschütteln können.

Matteo ist ein hochbegabter Junge, der sich ständig um seine behinderte Zwillingsschwester kümmern musste, Alice wurde von ihrem Vater zu sportlichen Höchstleistungen getrieben, bis sie einen schweren Skiunfall hat und zum von ihren Mitschülern verspotteten "Hinkebein" wird. Dazu begleitet sie das Problem der Magersucht ihr ganzes Leben.

Matteo geht als Wissenschaftler ins kalte Deutschland und pflegt dort seine Einsamkeit als unverstandener Italiener, Alice versucht sich als Ehefrau.

Der Regisseur Saverio Constanzo hat auf dem Filmfest seine Verfilmung des Bestsellers von Paolo Giordano selbst vorgestellt und darauf hingewiesen, dass für ihn die künstlerische Freiheit bei der Umsetzung des Romans sehr wichtig war.

Der beiden "Primzahlen" Alice und Matteo werden von sehr sensiblen und ausdrucksstarken Schauspielern dargestellt, und Isabella Rossellini beeindruckt als überfürsorgliche, aber stets fordernde Mutter.

Filmfest: Die Einsamkeit der Primzahlen
Italien/ Frankreich/ Deutschland 2010
Regie: Saverio Constanzo
Darsteller: Alba Rohrwacher, Luca Marinelli, Isabella Rossellini u.a.

Zu sehen noch am Freitag, 1.7.2011, um 16:30 Uhr, CinemaxX 2

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