Zur Sache, Schätzchen
Der Dreh zu "Zur Sache Schätzchen" von May Spils begann in einer politisch aufgewühlten Zeit: Drei Tage zuvor war in Berlin der Student Benno Ohnesorg erschossen worden. "Zur Sache Schätzchen" wurde auch wegen der gesellschaftlichen Umwälzungen Ende der 60er zu einem politischen Film - und zu einem Schwabinger Stück Anarchie.
Der Taugenichts Martin (Werner Enke) lernt eines Tages Barbara (Uschi Glas) kennen. Als Martin, der einen Einbruch beobachtet hatte, zu einer Zeugenaussagen bei der Polizei erscheint, erregt er wegen seiner Wurstigkeit selbst Verdacht. Barabara lenkt die Beamten mit einem Striptease ab. Martin kann fliehen, doch kurze Zeit später stehen die Polizisten in seiner Wohnung. Es kommt zu einem Schuss.
"Zur Sache Schätzchen" wurde vor allem in der Türkenstraße gedreht. Dort hat Martin seine Wohnung und er kommt an den bekannten Bars der damaligen Zeit wie dem Alten Simpl (Foto) vorbei. Natürlich kann man jetzt einwenden, die Türkenstraße liege ja gar nicht in Schwabing, sondern in der Maxvorstadt, aber das sei hier egal.
Der Film wurde unerwartet ein Riesenerfolg. Er führte ein Lebensgefühl vor, das durch lange Haare und antiautoritäre Sprüche geprägt war. Wörter wie "fummeln" und "Dumpfbacke" kamen im Film des öfteren vor und fanden dadurch Eingang in die Jugendsprache.
Die Informationen sind dem Buch "Drehort München. Wo berühmte Filme entstanden." von Achim Zeilmann (edition q, 19,90 Euro) entnommen.
Ein wunderbarer Film mit einer damals sehr sympatischen Uschi Glas, die sich heute nur noch unerträglich vor jede Kamera schiebt. Nach diesem Film kam nur noch seichtes Zeug von ihr.