Erinnern an eine legendäre Schau
Welche Gebete mag wohl eine Haremsdame aus dem 19. Jahrhundert bevorzugt haben? Wachsen in Amerika die Jungfrauen wie Früchte auf einem Baum? Leider kann nur ein Kenner der arabischen Schriftzeichen diese nicht uninteressanten Fragen beantworten, aber die Buchillustrationen sind auch ganz aufschlussreich.
Diese beiden Bücher, das Gebetsbuch der Haremsdame Düsdidil, 1845 in Istanbul gedruckt, und die aus dem Jahr 1730 stammende Beschreibung Amerikas - der erste Druck aus der islamischen Welt, sind nur zwei Beispiele von vielen wunderbar illustrierten Bänden aus der reichen Handschriftensammlung der Staatsbibliothek.
Die „Wunder der Schöpfung“ aus dem Jahr 1280 stellen das Wirken Gottes und seiner Engel in den Mittelpunkt und so unterscheidet sich der Orient in vielen Vorstellungen und Glaubensweisheiten nicht groß vom Okzident. Die „Hand Mohameds“ schützt den gläubigen Moslem wie die Hand Gottes den gläubigen Christen.
Diese sehr empfehlenswerte Ausstellung ist nur ein kulturelles Angebot unter vielen zu dem Thema: „Changing Views“ 100 Jahre nach der Ausstellung Meisterwerke muhammedanischer Kunst in München.“
Es gehört natürlich die große Ausstellung im Haus der Kunst dazu: Zukunft der Tradition – Tradition der Zukunft (17.9. – 9.1.2011) und viele Filme, Vorträge, Lesungen, Konzerte, Performances usw. geben Einblick in eine hochkultivierte islamische Welt.
Das ganze Angebot ist erhältlich unter: www.changing-views.de
Das Gebetsbuch der Haremsdame Düsdidil
Die Wunder der Schöpfung
Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek aus dem islamischen Kulturkreis
16.9. – 5.12.2010