Ein Dialog mit Zukunft
Raum, Licht, klare und einfache Formen: die zeitgenössische sakrale Kunst in Bayern und Österreich konzentriert sich auf Wesentliches im Einklang mit der Natur und oft auch in Verbindung mit bereits bestehenden Bauten.
In Wenzenbach bei Regensburg wurde die historische Pfarrkirche St. Peter von den Architekten Brückner & Brückner durch einen Neubau mit einem Holzmantel aus vertikalen Lamellen aus Lärchenholz erweitert. Für diese gelungene Kombination erhielten die Architekten 2011 den Jurypreis „Aktuelle Architektur der Oberpfalz“.
Ein schmaler weißer Glockenturm mit integriertem Kreuz verbindet die katholische Kirche St. Florian mit der evangelischen Sophienkirche des ökumenischen Gemeindezentrums von München-Riem. Der Architekt Florian Nagler grenzte die kirchliche Einheit mit kubischen Baukörpern und einer Art Klostermauer gegen das nahegelegene Einkaufsviertel ab. Bekannte Künstler haben für die Innenausstattung gesorgt, wie Hella Santarossa mit ihrem Auferstehungsfenster.
Das kleinste Gebäude ist wohl die nur zehn Quadratmeter große Kapelle St. Benedikt in Kolbermoor bei Rosenheim aus dem Jahr 2007. Die Architekten Kunze Seeholzer entwarfen eine Art Rechteck mit einem imaginären Glockenturm, offene Holzrinnen leiten das Regenwasser in die Erde und betonen zugleich das Wasser als Symbol des Lebens. Der Innenraum gleicht der Klause eines Einsiedlers, Licht wird nur von oben gespendet. Nichts lenkt den Menschen von seinem Dialog mit Gott ab.
Diese sehr sehenswerte „Wanderausstellung“ wird in mehreren Städten gezeigt und der Katalog dient als „Reiseführer“ durch Bayern und Österreich. Ein zweiter Teil ist bereits in Planung: Finnland ist bekannt für seine Sakralbauten, die möglichst naturnah und naturbelassen sind.
Ausstellung: Spiritualität und Sinnlichkeit
Kirchen und Kapellen in Bayern und Österreich seit 2000
DG Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst, Türkenstr.16
Bis 2.8.13, Mo-Fr 14 bis 18 Uhr