Ein Buch geht zu Ende
Der Blumenbar Verlag ist an den Aufbau Verlag verkauft worden - die deutsche Literaturszene verliert damit ein Verlag, der stets auf unkonventionelle Gegenwartsliteratur gesetzt hat. Lange war Blumenbar unzertrennlich mit München verbunden. Im Jahr 2002 gründete es Wolfgang Farkas in München. Als der Verlag 2009 nach Berlin umzog, blieb München immerhin eine Erinnerung: Die Blumenbar am Sendlinger Tor trägt seitdem den Namen des Unternehmens, hin und wieder finden dort statt Discoabenden auch Leseabende statt. Und sie wird auch weiterhin bestehen bleiben.
Autoren wie Hunter S. Thompson, Rainer Langhans, PeterLicht, Mirko Hecktor, Thomas Palzer oder Anne Ziele sind hier verlegt worden. Mehr als 60 Bücher sind in den zehn Jahren erschienen.
Nun verabschiedet sich Blumenbar mit wenigen eigenen Worten. In einer Pressemitteilung heißt es:
"Der Blumenbar Verlag wird knapp zehn Jahre nach Gründung neu positioniert und als Label für Literatur und Events unter dem Dach des Aufbau Verlags weitergeführt."
Und auf der Webseite steht: "Blumenbar will be back again to make it happen." Stattdessen werden letzte Sätze der verlegten Bücher zitiert.
"Ich gehe in die Küche, öffne die Kühlschranktür, nehme einen Saft, schließe die Tür wieder und bleibe stehen, lausche und warte, bis das Brummen des Kühlschranks wieder zu hören ist."
F.X. Karl, Memomat, 2002
"Und das ist erst der Anfang."
PeterLicht, Wir werden siegen! Buch vom Ende des Kapitalismus, 2006
"Und das wird’s wohl sein, was wir am Ende von unserer Arbeit gehabt haben werden. Ein paar gute Geschichten. Ein paar gute Leute."
Franz Dobler, Letzte Stories, 2010
Kommentare
Schon der falsche Apostroph
Schon der falsche Apostroph im abgebildeten Cover sagt alles.
ein recht verfrühter abgasang; mal abwarten wie sich das label unter dem aufbau verlag entwickelt.,