Bar der Woche (39): Schelling Salon

Maggi, Queues und Geschichte

In der Serie "Die Bar der Woche" stellen wir neue Kneipen vor, aber auch Lokale, in die man unbedingt mal gehen sollte. Heute: der Schelling-Salon.
Seit 1872 ein beliebter Treffpunkt für jung und alt: Der Schelling-Salon in der Schellingstraße (Foto: muenchenblogger)
Seit 1872 ein beliebter Treffpunkt für jung und alt: Der Schelling-Salon in der Schellingstraße (Foto: muenchenblogger)

Egal ob Billard, Schafkopf, Schach oder sogar Tischtennis, der Schelling-Salon ist Münchens traditionsreichste "Spielhalle". Auf eine fast 140-jährige Geschichte kann die Traditionswirtschaft zurückblicken.

Die Anekdoten, die sich um das Lokal ranken sind legendär: Der junge Franz Josef Strauß holte hier immer für seinen Vater Bier. Bertolt Brecht, Wassily Kandinsky, Rainer Maria Rilke, Ödön von Horvath und Lenin gehörten zu den Gästen des Schelling-Salons, ebenso wie Adolf Hitler, der wegen unbezahlter Rechnungen schließlich Hausverbot bekam.

Das urige Flair des Schelling-Salons ist unverwechselbar. Zwischen den dicken Holzstühle und Tischen stehen die Billardtische und man muss schon Acht geben, dass einem beim Vorbeigehen nicht versehentlich das Bierglas mit dem Queue aus der Hand gestoßen wird.

Das Essen im Schelling-Salon ist recht günstig und überwiegend deftig, auch die obligatorische Maggi-Flasche fehlt natürlich an keinem Tisch. Der Durst kann mit Augustiner gelöscht werden. Ganz klar: Das urigste Lokal der Maxvorstadt, eine Ikone des Münchner Nachtlebens!

Bildergalerie:

Schelling Salon

Fotos: muenchenblogger

Kommentare

Hannes Z. am Do., 14.07.2011 - 15:33

... es wurden die legendäre wahrscheinlich 100 Jahre alte Pissrinne sowie der des fast nur noch dort anzutreffende ganz besondere bärbeißige Charme des Personals vergessen zu erwähnen... ;-)

muclomo am Do., 14.07.2011 - 18:33

Den rauhen Charme bayerischer Bedienungen vermisse ich in meiner Lieblingskneipe "Bratwurschtglöckl" seit einiger Zeit - es wird also Zeit mal wieder in den Schellingsalon zu gehen ...

BUNDESPOPEL am So., 17.07.2011 - 08:55

Der Schelling-Salon hat für mich den gleichen Stellenwert wie Chinesischer Turm, Aumeister, Flaucher oder Franziskaner.

Wenn ich da Platz nehme, stürmen Erinnerungen an Besuche früherer Jahre mit an den Tisch und jeder Bissen Schweinsbraten, jeder Knödel, jede Halbe machen ein wohlig-warmes Gefühl in Kopf und Bauch. Daheim sein, das isses, was ich spüre.

Parteien und Ideologien sind mir in solchen Momenten schnurzegal. Wir sind alle Münchner. Das zählt.

DasLotterLeben am Mi., 05.11.2014 - 17:58

Der SchellingSalon ist für mich Kindheitserinnerung puuuuuuuur <3
Damals immer schön nach der Kirche mit meinen Brüdern und meinem Vater eine Runde Billard gespielt und a Weisswurscht oder a Dampfnudl genossen. Muss ich unbedingt mal wieder hin

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