Ends of the Earth. Land Art bis 1974

Grünkohl im Glashaus

Die Erde als Thema für 100 Künstler aus verschiedenen Teilen der Welt: Im Haus der Kunst ist die Ausstellung "Ends of the Earth – Land Art bis 1974" zu sehen.

Strohballen, Erdhaufen, Steine, Treibhäuser mit Grünpflanzen, Schmetterlingen und Schweinen, Lehmböden, Videos von Erdarbeiten und Zerstörungen, Fotos von Menschen in und auf der Erde. Jeder Künstler hat einen anderen Bezug und eine eigene Interpretation: die lebensspendende Mutter Erde, die gequälte und zerstörte Erde, die politische Auseinandersetzung um Territorien, die Idylle und die Schönheit unseres Planeten.

In der Installation „Tropenhäuser“ (1969-72/2012) von Lothar Baumgarten gibt es deutschen Grünkohl und exotische Schmetterlinge in einem modernen Glashaus. Der in New York und Tel Aviv lebende Joshua Neustein verbindet Strohballen, Dachpappe und den akustischen Lärm einer Autobahn zu einem Gesamtkunstwerk, das die Beziehung zwischen Stadt und Land thematisiert.

„Diese gequälte Erde“ ist eines der eindrucksvollsten Werke der Ausstellung: die monumentale Fotografie eines überdimensionalen Gesichts aus Erde (allein die Nase ist eine Meile lang) des Japaners Isamu Noguschi, das von jedem Flugzeug aus sichtbar ist, und daran erinnern soll, dass man dieses Antlitz im Krieg durch Bomben zerstört.

Einen heiteren Beitrag liefert das Video von einer Aktion des Künstlerpaares Jean Tinguely und Niki de Saint-Phalle. Im Jahr 1962 reisten sie im Auftrag des amerikanischen Fernsehsenders NBC nach Nevada, dort kreierten sie eine Skulptur aus Abfallprodukten und ließen sie auf dem nuklearen Testgelände explodieren. Das war ihr Beitrag zu den damaligen Atomwaffengesprächen.

Eine Ausstellung im Haus der Kunst 11.10.12 - 20.01.13

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