Ausstellung in der Pasinger Fabrik

Hat Helmut Kohl Madonna geküsst?

Bilder dienen dazu, die Realität darzustellen, aber oft auch dazu, zu manipulieren. Die Ausstellung "Bilder, die lügen" in der Pasinger Fabrik zeigt, wie die Betrachter getäuscht werden.

Bilder sind in unserem schnelllebigen Zeitalter eine fast wichtigere Informationsträger geworden als Texte. Viele Menschen nehmen sich nicht mehr die Zeit, einen Text überhaupt zu lesen, sie begnügen sich oft mit einem schnellen Blick auf das begleitende Bildmaterial. Dass sie damit sehr oft getäuscht und manipuliert werden, merken die wenigsten.

In der Ausstellung "Bilder, die lügen" in der Pasinger Fabrik kann man anhand des "Lügen-ABCs" feststellen, wie die Betrachter schon seit der Erfindung der Fotografie vor allem in der politischen Information getäuscht wurden. Stalin, Hitler und Mussolini hatten ihre Fotografen, die Bilder zu ihren Gunsten veränderten und von unliebsamen Personen mit Schere und Retuschepinsel "befreiten".

Dass Kohl Madonna wirklich küsst, ist den Fotografen kein Problem, auch der eitle Präsident Sarkozy wird sehr schnell von seinem Hüftspeck befreit und zum fotogenen Titelstar.

Von "A wie Aktuelles" bis "Z wie Zukunft" sind alle Buchstaben im "Lügen-ABC" vertreten, sehr beeindruckend sind natürlich "G wie Golfkrieg" oder "W wie Werbung", wo der Betrachter vorgeführt bekommt, wie Bilder durch eine kleinen Veränderung eine völlig andere Botschaft vermitteln.

"Wer die Bilder beherrscht, beherrscht die Köpfe." Dieser Ausspruch von Bill Gates gibt dem Betrachter zu denken, wie informativ die Nachrichten in unserer Informationsgesellschaft überhaupt sind, oder ob wir mehr denn je manipuliert werden.

Pasinger Fabrik
Bilder, die lügen
noch bis zum 21.10.
tägl. außer Mo
14-20 Uhr
Galerie 1-3
Eintritt frei

Foto: Michael Jensch, Axel Thünker, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland

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