25.000 Fußgänger und 8.000 Radfahrer in zwölf Stunden: Die Residenzstraße ist ein verkehrspolitisches Sorgenkind. Rasende Radler, dreiste Taxifahrer und genervte Passanten sind an der so genannten Radlerfurt an der Tagesordnung.
An das vorgeschriebene Schritttempo von 5 km/h halte sich so gut wie niemand, klagt die Münchner Polizei, die deswegen desöfteren Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung an verdutzte Fahrradfahrer verteilt.
Eine Lösung der chaotischen Stelle mitten im Stadtzentrum ist nicht in Sicht. Bürgermeister Hepp Monatzeder drängt zwar schon seit längerem auf ein vernünftiges Gesamtkonzept für die Strecke vom Odeonsplatz bis zum Rindermarkt, wegen der erwarteten Großbaustelle für die zweite S-Bahn-Stammstrecke dürfte sich eine umfassende Gesamtlösung aber kaum umsetzen lassen.
Die Münchner Polizei setzt deshalb weiterhin auf Kontrollen um das Problem mit den Temposündern in den Griff zu bekommen.
Kommentare
Wenn ich durch das
Wenn ich durch das Residenz-Nadelöhr fahre, halte ich mir inzwischen im Hinterkopf immer schon irgendeine Ausrede für den Fall der Fälle parat (die sicher im Ernstfall die Polizisten gleich gar ned interessieren würde).
Das viele Ausreden-Ausdenken lenkt mich dann allerdings so vom Geschehen auf Fußweg und Straße ab, dass es tatsächlich schon das eine oder andere Mal zu einer Fast-Kollission gekommen wäre... Verkehrte Welt! (im wahrsten Sinne des Wortes)
Wie weisen die denn den
Wie weisen die denn den Radlern die Geschwindigkeit nach? Oder muss man das hier im Freistaat nicht?
Desöfteren fahre ich mit
Desöfteren fahre ich mit dem Rad durch dieses Nadelöhr. Mich nerven wahnsinnig die Fußgänger, die überhaupt nicht merken, dass sie sich im Schneckentempo mitten auf dem Fahrradweg bewegen. Das finde ich das gefährlichste an der ganzen Situation. Ahnungslose Fußgänger mit null Peilung.
Nur dass es sich um Radler
Nur dass es sich um Radler in einer Fußgängezone handelt und nicht um Fußgänger auf dem Radlweg. Auch wenn diese Furth rot angestrichen ist ...
@christian: wie du auf dem
@christian: wie du auf dem Bild erkennen kannst befindet sich dort ein Schild in blau mit Fahrrad, ergo: Radweg!
Ja mei, ich würd's halt so
Ja mei, ich würd's halt so machen wie in der Radl-Stadt Amsterdam: Deutlich gegenüber dem Fußgängerweg abgesenkter Radweg und am besten an dieser Stelle noch ein Geländer entlang des Wegs...
Ich fahre täglich drei bis
Ich fahre täglich drei bis viermal dort durch und bin eigentlich jedes mal erstaunt wie wenig Probleme es doch tatsächlich gibt. Meiner Meinung nach tritt eher durch die Zunahme an Schildern (davon gibt es ja nun dort wirklich schon viele) eine größere Gefährdung auf, da viele sich dann im Recht fühlen und ihr Recht dann auch in jedem Fall durchsetzen möchten.
@Christian: Nur ein Teil der Strecke ist tatsächlich eine Fußgängerzone. Der obere Bereich der Dienerstrasse ist eine ganz normale Strasse, die wiederum von den Fussgängern wie eine Fussgängerzone genutzt wird.
Wäre doch komisch wenn jeweiliger Verkehrsteilnehmer dann je nach Teilstrecke sein Grundrecht per Schilderwald und Polizeiarbeitsbeschaffungsmassnahme erkämpft.
Viel interessanter ihr Münchenblogger, wäre für mich eine Veröffentlichung von einer tatsächlichen Unfallstatistik an diesem Nadelöhr. Nicht dass hier viel Wind um nix gemacht wird...
Ach ja... weil ich's grad
Ach ja... weil ich's grad zufällig im Internet gesehen habe, hier mal der nicht ganz so ernst gemeinte Vergleich einer
Kreuzung OHNE Verkehrsregelung und einer
Kreuzung MIT Verkehrsregelung.
Ok. Doch ein Radlweg. Dann
Ok. Doch ein Radlweg. Dann istd as dort aber wirklich nicht gerade übersichtlich mit den Fußgängezonen, Straßen und Radwegen... Was die Unfälle betrifft: Bin nicht o0ft dort unterwegs, aber habe immer wieder beinahe Zusammenstöße von Radlern miteinader und auch mit Fußgängern erlebt. Und die Fußgänger waren oft nicht ganz unschuldig, das muss ich zugeben ...
Bei der Route vom Rossmarkt
Bei der Route vom Rossmarkt zum Odeonsplatz werden Radlfahrer ziemlich auf den Arm genommen: wo sonst findet man auf ein paar hundert Metern so viele Ausschilderungs-Varianten? Alle Nase lang muss man entweder mit Taxifahrern rechnen, die mit Kick-Down auf Tuchfühlung gehen, dann soll man zwischendurch sein Rad tragen, rückwärts schieben oder gleich zuhause lassen. Und die Polizei setzt offensichtlich Tachopflicht am Fahrrad voraus - mein Freund, Dir helf ich!
Bei der letzten Aktion der Polizei wurden lt. SZ übrigens Spitzenwerte von bis zu 20 km/h gemessen, und das vermutlich auf dem abgesenkten Strassenstück zwischen Tram-Schienen und Residenz. Also dort, wo meistens auch genug Platz für alle ist. Da passt die immer wieder gern verwendete Diffamierung vom rücksichtslos rasenden Radl-Rowdy doch ganz prima, oder?
Den Schilderwald kann kein Radfahrer erfassen, die Fussgänger erst recht nicht. Daher weg mit den Schildern, die Radlfurt auf eine vernünftige Breite markieren und auch dezente Hinweise für Fussgänger auf den Boden malen!
Hier ist die von whocares
Hier ist die von whocares gesuchte Radlerlobby: www.adfc-muenchen.de
Und die sagt zum Fall Residenzstraße folgendes:
http://www.adfc-muenchen.de/verkehr/aktuell/2008/altstadt.html
In ca. einem Monat stellen wir unsere weiteren Vorschläge vor.
Bei 5km/h fällt man vermutlich samt Fahrrad um.
Für die hohe Frequentierung ist es verwunderlich, das so gut wie nie was passiert.
Und was noch? Naja, für den Autoverkehr wäre vermutlich schön längst ein millionenschwerer Tunnel gebaut worden, wo ist die Lobby für die Radfahrer?