Rudolf Wachter in St. Paul

"Holz ist gespeicherte Sonne"

Abstrakte Holzkunst auf höchstem Niveau: Bis September ist in St. Paul noch die Ausstellung "Raumschnitte" von Rudolf Wachter zu sehen.

"Holz ist gespeicherte Sonne...es ist nie kalt und tot." Mit diesen Worten erklärt uns der 1923 geborene Rudolf Wachter seine Faszination für seine Holzblöcke, die er mit der Kettensäge bearbeitet und immer an einem Stück lässt.

New Grange, Gebrochener Raum, Durchdringung, Stationen - das sind nur einige Titel der Holzskulpturen, die in der St.-Pauls-Kirche dem Betrachter eine Richtung weisen für seine eigenen Meditationen und Assoziationen.

Eine über drei Meter lange schräg am Boden liegende "Spindel" gleich am Eingang der Kirche erinnert an die Märchen der Brüder Grimm, mit der Stroh zu Gold gesponnen wird, oder aber die Zeit angehalten wird. Archaisch und in drei wuchtigen Quadern nach oben strebend nimmt die "große Zwiesel" das Auge des Besuchers gefangen.

Den lichtdurchfluteten Altarraum begrenzen eine Spirale und ein doppeltes Dreieck - beide tragen den Titel "New Grange" ( grange: frz. die Scheune), dann folgen fünf an der Wand befestigte Reliefs - "Stationen" - die an den Leidensweg Christi erinnern, aber durch ihre Offenheit dem Betrachter auch die Möglichkeit geben, über die eigenen Stationen nachzudenken.

Diese einzigartige Ausstellung zieht viele Besucher an: chinesische Touristen, italienische Schulklassen, aber auch einzelne Menschen, die sich in eine Kirchenbank setzen und die „Raumschnitte“ auf sich wirken lassen. Dass Kunst transzendent ist, d.h. über das Gegenständliche hinausgeht, wird in dieser Ausstellung von 26 Werken in einem sakralen Raum klar, der Künstler selbst beschreibt es folgendermaßen: "Du hast keinen Boden mehr unter den Füßen und das, glaube ich, muss die Kunst erreichen."

"Raumschnitte"
Rudolf Wachter in St. Paul
28. April – 10. September
Täglich geöffnet von 8.30-17.00 Uhr
U4/U5 Theresienwiese

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