Premiere in der Staatsoper

300-Jährige in der Zeitmaschine

In der Staatsoper steht die Premiere von "Die Sache Makropulos" von Leos Janácek an. Das Münchner Opernpublikum interssiert das herzlich wenig - zu unrecht.

Leos Janácek ist in diesen Tagen an der Münchner Oper nach "Jenufa" und dem "Schlauen Füchslein" in nur vier Jahren mit immerhin drei seiner acht Opern vertreten. So etwas wie eine Zeitmaschine bewegt die bald 300-jährige Emilia Marty durch die Handlung von "Die Sache Markropulos".

Nicht erst seit Wagner sind Libretti aus der Feder des Komponisten gefürchtet und geeignet, das Werk vorab zu ruinieren (jene von Hoffmannsthal oder Zweig wären hingegen schon ohne Musik ein Genuss). Wie auch Wagner geht hier Janacek aus nicht so ganz zufriedenstellend erfüllter Liebe diesen Weg und will die nur unzulänglich Erreichte im Werk verkörpern. Als das hier nicht ganz so schlaue Füchslein macht er dabei aus der Musterkomödie ein Kriminalstück. Das Münchner Publikum kann sich jetzt davon überzeugen, ob dieses Unternehmen durch seine Musik gerettet werden kann.

Karten für den flotten Zweistünder noch reichlich to go - wie so oft stellt sich das Münchner Publikum nicht an, wenn überragend prominente Sänger nicht anstehen.

Premiere am 19.10., weitere Aufführungen am 22., 26., 29. 10. und 1.11.2014

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