Ausstellung: Neue Mythen, Bilder von Karl Witti

Zurück in die Zukunft

"Zauberwald Merlins/Einhorn (das Tier, das es nicht gibt)/das wir nicht wollten": Die Bilder von Karl Witti in der Galerie Sankt Ottilien regen zum Nachdenken an.

In Karl Wittis phantastischen Bildern wehrt sich die Natur gegen die Zerstörung durch den Menschen und erweist sich als die Stärkere.

Karl Witti, 1947 in Miesbach geboren, studiert an der Akademie der Bildenden Künste in München und wird nach einer Reise in die USA und nach Mexiko Zeichenlehrer an der Berufsfachschule für Holzbildhauer in Oberammergau. Nach 1980 quittiert er den Schuldienst und wird freier Künstler und Theatermaler. Bei der ersten Inszenierung der Passionsspiele in Oberammergau von Christian Stückl im Jahr 1990 gestaltet er die Kulissen.

Die Ausstellung in der Galerie Sankt Ottilien zeigt Bilder aus verschiedenen Zyklen, wie etwa die „Wiederkehr der Wälder“, in denen Autobahnen, Bahnhöfe, Flughäfen und moderne Wohnviertel von Wald und Wiesen überwuchert werden. Karl Witti drückt seine künstlerische Intention in Versen aus: „ Zauberwald Merlins/ Einhorn (das Tier, das es nicht gibt)/ das uns bevorsteht, / das wir nicht wollten/ die vergessene Zukunft.“

Besonders beeindruckend ist der Zyklus „ Nachrichten aus Ularuasien“, (2003-2006): Naturverbundene Ureinwohner, die, in Begleitung ihrer Tiere, sich über die Ruinen der industrialisierten Welt wundern.

Diese Ausstellung lohnt sich, weil Karl Witti ein genialer Zeichner ist und seine Visionen uns zum Nachdenken anregen, ob unsere hochtechnisierte Welt eine Zukunft hat.

Galerie Sankt Ottilien, bis 1.11.2015, tägl. geöffnet, jeden Samstag um 15 Uhr Führung
Anfahrt: S4 bis Geltendorf, 20 min. Fußweg nach St. Ottilien (es gibt eine gute Wirtschaft)
www.galeriesanktottilien.de

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